Die Bereitstellung von Gartenland war eine soziale Errungenschaft der frühen Neuzeit. Familien, die sich nie ein eigenes Grundstück hätten leisten können, wurde damit die Möglichkeit geboten, sich mit dem Anbau von Kartoffeln und Gemüse bis zu einem gewissen Grad selber zu versorgen. Die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung haben sich seither gewiss verändert. Der Beliebtheit von Schrebergärten hat das aber nicht geschadet. Von der unvermindert hohen Nachfrage zeugen jahrelange Wartefristen. Heute steht eher die kreative und produktive Freizeitbeschäftigung im Vordergrund. Genutzt werden sie aber noch immer von Familien, die sonst kaum Zugang zu einem eigenen Stückchen Land bekämen. Zudem wird gerade auf den Schrebergarten-Arealen die Durchmischung, welche Links-Grün beispielsweise für Wohngenossenschaften als Ideal hinstellt, in besonderem Masse Realität.
Zürich ist nicht arm an Grünflächen. Wer ins Grüne will, ist das von jedem Quartier aus in wenigen Tramminuten. Darum kann es den Postulanten also nicht gehen. Es soll ja auch gar nicht mehr Grün entstehen, vielmehr soll das bestehende anders genutzt werden. Offenbar ist diese bewährte und beliebte soziale Einrichtung gewissen Kreisen gewissermassen zu wenig sozial. Sie stossen sich daran, dass es der öffentlichen Hand gehörende Grünflächen gibt, von denen nicht alle profitieren. Deren Nutzung soll daher kollektiviert werden. So klein die individuellen Gartenidylle auch sind, dass sich in ihnen jemand frei entfalten kann, ist Links-Grün ein Dorn im Auge.