Seit über 30 Jahren bewirtschaftet Links-Grün den Wohnungsmangel, ohne dass die Schwierigkeiten für Wohnungssuchende geringer geworden wären. Ganz im Gegenteil. Obwohl es neben den Wohnbaugenossenschaften immer mehr städtische Institutionen gibt, die sich um preisgünstige Wohnungen ganz allgemein oder für besondere Personenkreise wie beispielsweise Familien oder Betagte kümmern. Und obwohl immense Summen für den Erwerb von Wohnungen ausgegeben werden.
Offensichtlich sind es die falschen Rezepte. Wenn die eigenen versagen, gebietet die Vernunft, andere auszuprobieren. Dass beispielsweise die Wohnoffensive aus bürgerlichen Kreisen stammt, sollte nicht zum Vorneherein ihr Todesurteil bedeuten. Aufstocken stösst jedenfalls auf weniger Widerstand als Ersatzneubauten. Überhaupt Verdichtung, sie wird zwar von allen gefordert aber nur solange man selber nicht betroffen ist. Warum es nicht mit einem Zückerchen versuchen, wie neulich in der NZZ angeregt wurde? Negative Auswirkungen lassen sich schliesslich beziffern und finanziell aufwiegen.
Man sollte sodann auch Massnahmen in Betracht ziehen, die nur kleine Fortschritte bewirken. Das wäre doch immer noch besser als die absolute Stagnation. Dass die Umwandlung von Büros in Wohnungen nicht massenhaft neuen Wohnraum schafft, sollte daher nicht bedeuten, dass man es gar nicht erst versucht. Wo die Nachfrage nach Wohnungen diejenige nach Büros übersteigt, sollte die Umwandlung jedenfalls nicht durch eine überholte Planung und administrative Hürden verhindert werden. Finden sich Investoren, die das lohnenswert finden, sollte man sie machen lassen. Auch teure Wohnungen helfen den Druck auf dem Wohnungsmarkt zu lindern und wo Büros verschwinden, muss kein Wohnungsmieter mit der Kündigung rechnen.
Die ideologielastigen Rezepte haben sich nicht bewährt. Es ist Zeit, Raum für pragmatische Lösungen zu schaffen. Einziges Ziel sollte sein, dass endlich mehr Wohnungen gebaut werden.
