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Wohnungsknappheit - Wohnungsnot

15.03.2023 Hans Egloff

Selbstgenutztes Wohneigentum ist kaum mehr erschwinglich. Vor allem in den städtischen Agglomerationen sind die Angebotsmieten tendenziell steigend. Insgesamt steigen die Wohnkosten und die Aussichten sind düster. Günstiger Wohnraum wird immer knapper.

Im Herbst sind National- und Ständeratswahlen und so üben sich einige Protagonisten vor allem in Wahlkampfrhetorik und Ideologie, auch um sich mit den wahren und längst bekannten Umständen und Problemen nicht wirklich auseinandersetzen zu müssen. Der Ruf nach staatlicher Mitzinskontrolle und Renditedeckelung wird immer lauter, obwohl, das haben wir ja bereits…

Die Ursachen der oben beschriebenen Entwicklung sind offensichtlich. Die Bevölkerung wächst stetig (2022 netto um mehr als 80'000 Personen, dazu kommen rund 100'000 Asylsuchende und Flüchtlinge) sowie die deutliche Entwicklung in Richtung Kleinhaushalte wegen gesellschaftlichen Veränderungen führen zu erhöhter Nachfrage. Gleichzeitig stagniert die Bautätigkeit bzw. nimmt gar ab. Die Zahl der Baubewilligungsverfahren ist deutlich rückläufig.

Bebaubarer Boden ist ein sehr knappes Gut, entsprechend hoch sind die Baulandpreise. Die Baukosten sind gestiegen und verharren zumindest auf hohem Niveau. Einspracheverfahren, rigide Lärmschutzvorschriften und denkmalpflegerische Beschränkungen bringen die Bautätigkeit fast zum Erliegen. Das grosse Ziel der Verdichtung der bestehenden Bauzonen bleibt mehr frommer Wunsch: Verdichten schon, aber eben nicht in der direkten Nachbarschaft… Und solange Städte und Gemeinden durch Auf- und Umzonung geschaffene Mehrwerte gleich mit dem Maximalsatz wieder abschöpfen,≤ verzichten vor allem private Bauherren lieber auf das Bauprojekt.

Es braucht Impulse und echte Anreize damit die Wohnbautätigkeit wieder an Schwung gewinnt. Nur so wird Wohnraum für alle wieder erschwinglich und wird aus Wohnungsknappheit nicht wirklich Wohnungsnot.