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Nicht gegen Bäume – für Eigentumsfreiheit!

07.04.2025 Albert Leiser

Es war zu befürchten: Kaum hat der Kanton den Gemeinden das Recht eingeräumt, Bäume stärker zu schützen, tut das die Stadt Zürich auch. Seit dem 13. (!) März gelten in der ganzen Stadt neue Schutzvorschriften. Auch nicht grundbuchlich geschützte oder inventarisierte Bäume dürfen nur noch mit Bewilligung gefällt werden, sobald der Stammumfang 100 cm beträgt.

Bäume sind nicht nur schön, sie sind auch für Vieles nützlich. Sie tragen Früchte, bieten Vögeln und Kleintieren ein Zuhause, säubern die Luft, spenden Schatten und und und. Viele von uns erinnern sich gerne an romantische Momente unter dem lauschigen Laubdach eines altehrwürdigen Baumes oder an Spaziergänge in Pärken, wo die ganze Familie versuchte, zusammen einen mächtigen Stamm zu umarmen. Auch wir lieben Bäume. Trotzdem wehren wir uns gegen jede Reglementierung. Hauseigentümer möchten ihren Garten selber gestalten. Sei es aus ästhetischen Gründen, sei es im Zusammenhang mit einem Bauvorhaben. Gelegentlich auch den Nachbarn zu liebe, weil dessen Aussicht beeinträchtig wird oder das viele Laub die Dachrinnen verstopft. Garteneigentümer wissen am besten, wann es Zeit ist für eine Verjüngung.

Denken sie an Baumschutz, stellen sich wohl viele die erwähnten mächtigen Solitäre in alten Baumanlagen vor. In der neuen Verordnung ist aber keineswegs nur von alten Baumriesen die Rede. Geschützt wird vielmehr alles, was einen Meter Stammumfang erreicht. Den zu umarmen, brauchen Sie keine Familie. Vielmehr können Sie sich selber auf der Rückseite die Hand reichen. Ein Baum mit einem Umfang von einem Meter hat einen Durchmesser von 31.8 Zentimeter. Das ist nicht viel mehr als jeder gewöhnliche Lineal.

Der Hauseigentümerverband wehrt sich nicht zum ersten Mal gegen strikten Baumschutz in der Stadt. Schon vor über 20 Jahren gab es ähnliche Versuche. Wir sind uns aber bewusst, dass die Rechtslage heute eine andere ist. Damals war klar, dass die Rechtsgrundlage dafür fehlte. Seit letztem Herbst ist das anders. Wir werden unsere Mitglieder sicher nicht dazu auffordern, den Umfang ihrer Bäume Tag für Tag zu messen, damit sie sie ‚rechtzeitig‘ fällen können. Wir werden uns aber nicht davon abhalten lassen, alles zu unternehmen, damit die Massnahmen zumindest in der Umsetzung verhältnismässig bleiben.