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Sommerloch?

14.08.2023 Hans Egloff

Wenn die Medien von «spektakulären Rettungen» von Katzen aus Bäumen berichten, dann ist in aller Regel Sommer bzw. das grosse Sommerloch… Wenn sich in den Medien Schlagzeilen wiederholen, dann ist entweder ebenfalls Sommerloch oder es handelt sich um ein ernstes Problem.

In den letzten Wochen und Monaten wiederholen sich Schlagzeilen und -worte wie: Wohnungen bleiben knapp – Leerstandsquote sinkt erneut – Mieten steigen weiter – Trendwende nicht in Sicht!

Zu diesem offensichtlichen und seit längerem bestehenden Problem hat diese Tage das Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner ein Monitoring veröffentlicht. Die Experten sehen Wohnungsmangel nicht als kurzfristiges Phänomen und nennen dafür drei Hauptgründe: Erstens funktioniert die Verdichtung nicht wie gewünscht. Diese scheitere oft am Widerstand der Nachbarn, der Komplexität der Prozesse oder den Kosten. Zweitens würden steigende Zinsen und gleichzeitig steigende Baupreise den Anreiz für Investoren schmälern. Als dritten Hauptgrund für die Mangellage sehen die Berater die langwierigen Verfahren, komplexe Vorschriften und letztlich langwierige Baubewilligungsprozesse.

Im Bericht keine Erwähnung finden Entwicklungen, die nach meiner Einschätzung ebenfalls von grösster Bedeutung sind. Die Bevölkerung wächst in der Schweiz stetig (2022 netto um mehr als 80'000 Personen, dazu kommen rund 100'000 Asylsuchende und Flüchtlinge) sowie die deutliche Entwicklung in Richtung Kleinhaushalte wegen gesellschaftlichen Veränderungen führen zu erhöhter Nachfrage.