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Wo? Wo? Wonige.

15.03.2023 Albert Leiser

Wohnungssuchende haben es derzeit schwer, vor allem in den Städten, ganz besonders in Zürich. Der Wohnungsbau hat in den letzten Jahren ganz offensichtlich nicht mit der Nachfrage Schritt gehalten. Eigentlich liegt die Lösung nahe: Es müssen so schnell wie möglich Wohnungen her.

Davon spürt man aber wenig. Im Gegenteil. Eine ganze Reihe von Projekten ist blockiert. Und als wären bürokratische Hürden, nachbarrechtliche Einsprachen, Lärmschutz, Ortsbildschutz etc. etc. nicht Hürden genug, kapriziert sich die Linke auch noch darauf, Bauvorhaben zu bodigen. Sei es, weil ihrer Ansicht nach die Wohnungen zu teuer wären oder weil sie gerade an der konkreten Lage lieber einen Park sähe. Statt das Problem zu lösen, bewirtschaftet sie es – in der Erwartung, bei den kommenden Wahlen damit zu punkten.

Lösungsorientierte Vorschläge? Pustekuchen! Nur solche, die Private erst recht vom Bauen abhalten. Dabei sollte jedem Bauherrn, der mit mehr Wohnungen die Mangellage lindert, gedankt werden. Gerne geht vergessen, dass auch Wohnungssuchende, die sich teurere Wohnungen leisten können, auf dem ausgetrockneten Markt weniger gut bemittelte Bewerber konkurrenzieren. Insofern nützt der Bau nicht so günstiger Wohnungen auch denjenigen, die sie sich nicht leisten können. 

Gerade von jenen Kreisen, die jetzt am lautesten nach Wohnungen schreien, wird vor allem darüber gesprochen, wo nicht gebaut werden soll. In der Stadt: Zwar wird nach Verdichtung geschrien, aber sobald es ernst gilt, tauchen hundert Hindernisse auf. Auf dem Land: Stichworte Siedlungsbrei, Zersiedelung, Hüslischwiiz. Entlang Strassen: Wegen dem Lärmschutz. Und wegen Ortsbildschutz, Heimatschutz oder Dichtestress ganz generell nirgends, wo schon gebaut ist. Bauen geht eigentlich nur noch dort, wo kaum jemand wirklich hin möchte.  

Es ist müssig über Höhe der Kosten zu klagen, wenn man sowieso nicht bauen kann. Entspannung wäre nur zu erwarten, wenn dort, wo Bauen planerisch erwünscht ist, also in den bestehenden oder neu zu schaffenden Zentren Bauen tatsächlich ermöglicht wird. Grundlagen dafür müssen geschaffen werden. Dabei darf man auch nicht vor Einzonungen und der Überprüfung der Richtpläne zurückschrecken. Alles andere ist wohlfeiler Wahlkampf.